Von Autos, Algen und der Nordsee
Aus dem Auspuff kommt kein Veilchenduft...
Die Nordsee muss jährlich etwa 1,3 Millionen Tonnen Stickstoff schlucken; fast ein Drittel davon kommt aus der Luft herabgeregnet. Der Beitrag des Autoverkehrs zur Düngung der Nordsee sind derzeit 150.000 Tonnen Stickstoff jährlich, Tendenz - trotz "Öko-Autos" - steigend.
Was bewirkt Stickstoff in der Nordsee?
Stickstoff läßt die Algen "blühen". Der Stickstoffgehalt (Nitrat) des Nordseewassers hat sich seit den 60er Jahren verdreifacht; zeitgleich ist die Menge an Planktonalgen auf das Doppelte bis Dreifache gewachsen.
Wie wichtig ist die Stickstoff-Frage?
Das übermäßige Algenwachstum durch Stickstoffdüngung führt nach dem Absterben der Algen"blüten" zu Sauerstoffmangel am Meeresboden. Die bakterielle Zersetzung zehrt den Sauerstoff auf, und alle Muscheln, Krebse und Würmer sterben ab. Solche "Toten Löcher" wurden seit 1983 wiederholt nach Algenblüten in der Deutschen Bucht beobachtet. Die Düngung fördert auch Algenarten, die Giftstoffe abgeben und Fischsterben verursachen.
Sie sind Ihr eigener Verkehrsminister!
Machen Sie Verkehrspoltik, vermeiden Sie Stickoxide - fahren Sie Rad oder Bahn. Danke!
Quelle: WWF & Ökopol (1993): Stickstoffeinträge in das Nordsee-Einzugsgebiet