Rohstoffgewinnung in der Nordsee

Öl war nur der Anfang

Die industrielle Öl- und Gasförderung in der Nordsee begann nach dem Ölpreisschock in den 70er Jahren und hat bis heute etwa 400 Bohrplattformen, mehrere 1000 km Pipelines und zahllose Opfer unter den Seevögeln hervorgebracht. Ölreste aus dem Gesteinsabfall und Öl aus Unfällen verschmutzen das Meer, Lichter lassen Zugvögel verunglücken, und Unterwasserlärm macht Fischen und Meeressäugern das Leben schwer.

Meere als Hindernis

Die Verlegung der ersten Seekabel war noch ein technisches Wagnis. Heute flitzt jede E-Mail und vielleicht auch gerade diese Internetseite durch Kabel rund um den Globus - auch am Nordseegrund entlang. Die Zunahme des Material- und Informationsflusses in Pipelines, Strom- und Datenkabeln lässt ein immer dichteres Netz von Kabeltrassen am Meeresgrund wuchern. Bau und Wartung stören die Meerestiere, und Elektrosmog und Ölaustritte gefährden ihr Wohlbefinden.

Zugunglück im Windkraftwerk?

150 m hohe Windräder, die zu Tausenden auf See gebaut werden sollen, eröffnen eine neue Ära der Industrialisierung der Nordsee. Wenn ein Chemietanker bei Sturm oder ein Zugvogelschwarm bei Nacht in einen Windpark gerät, kann das sehr unglückliche Folgen haben. Von der Freiheit der Meere wird nur wenig bleiben, wenn dem Wildwuchs nicht Einhalt geboten wird.