Das Kleinwalschutzgebiet vor Sylt und Amrum

Wozu ein Walschutzgebiet?

Vorsorgen ist besser als heilen. Die Schweinswalpopulation in der Nordsee ist im 20. Jh. um schätzungsweise 90% zurückgegangen. Ein wichtiges Fortpflanzungsgebiet, wo zudem ganzjährig Schweinswale anwesend sind, ist das Seegebiet westlich der nordfriesischen Inseln. Dieser noch weitgehend intakte Nordseebereich von 1200 km² Größe wurde vorsorglich mit einem gesetzlichen Mindestschutz versehen.

Was hat das Walschutzgebiet für Auswirkungen?

Erlaubt bleiben: Baden, Surfen, Segeln, Tauchen, Boote (bis 12 Knoten), Küstenfischerei im bisherigen Umfang und Küstenschutzmaßnahmen. Verhindert werden sollen: internationale Industrie- und Stellnetzfischerei, Jet-Ski, Schiffe über 12 Knoten, Militäraktivitäten und Ressourcenausbeutung. Erreicht werden soll: eine Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung für alle größeren Eingriffe und eine bessere Einflußnahme von Insulanern und Naturschützern bei Großvorhaben auf See.

Ginge es auch ohne?

Die BRD hat sich international und gesetzlich verpflichtet, Kleinwale aktiv zu schützen. Ein gesetzlicher Schutz bietet die Chance, dass die Tiere zumindest in diesem Seegebiet überleben. Die Einrichtung des Walschutzgebietes hat zudem eine Vorbildwirkung für andere Nordseestaaten.

Quelle: Umweltatlas Wattenmeer, Bd. 1 (1998), Ulmer Verlag. S. 134/135