Das Schilfrohr

(Phragmites australis)

Rohr im Wasser

Wo Schilf steht, gibt es Wasser. Unser größtes heimisches Gras kann an Ufern in bis zu einem Meter Wassertiefe gedeihen, es wächst aber auch auf ehemaligen Moorstandorten und Feuchtwiesen, solange der Grundwasserstrom nicht tiefer als 1,5 m unter die Oberfläche abgesenkt wurde.

Rohr im Salz

Die langen kriechenden Wurzeln (Rhizome) ermöglichen es dem Reet, in die obere Salzwiesenzone vorzudringen, und hier interessante Mischbestände mit Salzwiesenpflanzen zu bilden. Beweidung oder ein zu tiefer Schnitt schädigen das Schilf jedoch und lassen es bald verschwinden. Schilfröhrichte kennzeichnen an unserer Küste die letzten Abschnitte mit einem natürlichen Übergang von der Salzwiese zum Festland.

Rohr im Wind

Die bis zu 4 Meter hohen stabilen Halme, die zum Dachdecken, Flechten von Matten und im Lehmbau Verwendung finden, und die auch oft als Zierstrauß dienen, überstehen Stürme mühelos und bieten in der kahlen Winterlandschaft für viele Tiere Versteckmöglichkeiten. Zwar wird das Schilf heute stellenweise wieder gemäht, sobald die sumpfigen Wuchsorte durch Frost begehbar sind, aber noch bleibt genug Fläche für überwinternde Vögel und Insekten übrig.