Sommersturm Ursula
Hochwasser mit einigen Überraschungen
Nachdem bereits am Mittwoch viele Strände und Vorländer im Nationalpark von einer Springflut überspült wurden, war Sturmtief Ursula (der ehemalige Hurrikan Ernesto) am Freitag so kräftig, dass das Nachmittaghochwasser etwa am Eidersperrwerk gut 2 Meter höher als Normal auflief. Trotz zahlreicher Warnungen (auch auf dieser Seite) sorgten diese Pegelstände vielerorts für Überraschungen.
Vor Westerhever verfolgte unser Freiwilligen-Team irritiert, wie drei Personen trotz der Vorhersagen bei schnell auflaufendem Wasser zur Sandbank hinaus gingen. Als diese bemerkten, dass sie dort vom Wasser umspült wurden, warteten sie sehr lange, bevor sie dann doch entlang der Pfahlreihe zum Deich liefen. Dabei kamen sie in bereits etwa 1,5 Meter hohes Wasser, das aber zum Glück sommerlich warm war. Die inzwischen alarmierten Rettungskräfte an der Salzwiese sowie ein Hubschrauber brauchten nicht mehr eingreifen. Später stand das Wasser zwischen Sandbank und Vorland sogar etwa 2 Meter hoch.
In St. Peter-Ording waren die meisten Strandkörbe schon für Mittwoch auf die Podeste gestellt worden. Einige andere lagen nach der Flut kreuz und quer. Vor Friedrichskoog wurden nicht nur die Salzwiesen, sondern auch der Trischendamm überspült. Auf Nordstrand schützte die Mole zwar den Hafen vor der kräftigen Brandung. Ein Busfahrer hatte aber einige Probleme, sein langes Gefährt auf der inzwischen überspülten Straße zu wenden. Auf Langeneß war für das Team klar, dass die Vorhersage von 1,5 bis 2 Meter "Landunter" bedeuten würde. Die erfahrenen "Altvögel" bekamen so in ihren letzten Diensttagen noch einmal dieses besondere Ereignis geboten. Das neue Team erlebte die überflutete Hallig so früh, wie sonst selten.
Viel Arbeit hatte das Hooger Team im Vorfeld. Denn nach der kurzfristig immer höheren Flutprognose, waren alle 150 Rattenfallen des Brutvogelschutzprogramms abzubauen und vor dem kommenden Salzwasser zu retten. Umso entspannter war dann das Erlebnis auf der Warft oder auf den Bänken im Wasser davor.