Biosphärenreservat Schleswig Holsteinisches Wattenmeer und Halligen – Biosphäre Halligen

Motivation

Einzigartig weltweit - das sind die Halligen vor der schleswig - holsteinischen Nordseeküste.

"Schwimmende Träume" hat der Dichter Theodor Storm einst geschwärmt.

"Die Einzigartigkeit unserer Heimat wollen wir erhalten - und zwar so, dass sie für uns und kommende Generationen sicher und lebenswert ist." ( Zitat von Volker Mommsen, ehem. Vorsitzender der Halliggemeinschaft Biosphäre)

Diese Einzigartigkeit war die Motivation für die Halligbewohner sich als Biosphäreregion zu bewerben. 2005 erhielten sie das Zertifikat der UNESCO und gehören damit in das weltweite Netz von mehr als 500 Modellregionen.

Selbstbestimmte Entstehung

Das Wattenmeer in Schleswig-Holstein erhielt bereits 1990 seine Anerkennung als Biosphärenreservat. Eine Fläche von 4.431 km2, die sich von der dänischen Grenze bis zur Elbmündung erstreckt und in drei Zonen gegliedert ist. Kern- und Pufferzone, in denen die Natur Vorrang hat, liegen im Nationalpark. Als Entwicklungszone kamen 2005 die fünf großen Halligen Langeneß, Hooge, Gröde, Nordstrandischmoor und Oland hinzu. Die Idee dazu entstand bereits 2001 und in Zusammenarbeit mit dem Nationalparkamt wurden Ziele und Inhalte der zukünftigen Entwicklungszone formuliert und die Antragstellung vorbereitet. Dieser Partizipationsprozess ("bottom-up") wurde bei der Anerkennung im Februar 2005 von der UNESCO ausdrücklich gelobt und als beispielhaft hervorgehoben.

Organisation

Die Biosphärenreservatsverwaltung liegt bei der Nationalparkverwaltung im Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig Holstein (LKN) mit Sitz in Tönning. Interessenvertretung der Biosphäre Halligen ist der Verein "Halliggemeinschaft Biosphäre" und die "Geschäftsführende Arbeitsgruppe" plant und koordiniert einzelne Projekte. In der Geschäftsstelle Biosphäre werden die Aktivitäten aller beteiligten Akteure koordiniert. Einmal im Jahr tagt der Biosphärenrat, an dem alle HalligbewohnerInnen teilhaben können und gemeinsam die Kontinuität in der Gestaltung und Entwicklung der Biosphäre gewährleisten.

Projekte

In den letzten Jahren hat es eine umfassende Sammlung verschiedener Projekte mit unterschiedlichen Schwerpunkten gegeben. Neben der Außendarstellung der Biosphäre Halligen vor allem im Tourismus, sind die eher nach innen gerichteten Projekte als besonders wertvoll für eine gemeinsame Regionalentwicklung zu betrachten. Hier stehen die beiden Schulprojekte "Halligschulen informieren über ihr Biosphärengebiet" und "Prima Klima in der Biosphäre", an denen alle Halligschulkinder teilnahmen, an erster Stelle. Ebenso tragen auch die jährlich stattfindenden gemeinsamen Ausflüge unter dem Motto "Halliglüüd ünner sick" zur Stärkung der regionalen Identität bei.

Politisch

"Leben auf der Hallig - Nachhaltige Entwicklung in der Biosphäre Halligen" ist der Titel der gemeinsam entwickelten Nachhaltigkeitsstrategie als wichtigem Teil einer Zukunftsvorsorge für die Halligen. Unter dem Motto "Biosphäre sind wir alle und Biosphäre lebt vom Mitmachen" wurden gemeinsam die wichtigsten Handlungsfelder erarbeitet (Verkehr, Natur- und Lebensraum, Küstenschutz als Existenzfrage, Tourismus, Landwirtschaft, Demographischer Wandel, Bildung, Klimaschutz).

Ausblick

Der Erfolg der Ziele, Strategien und Projektansätze steht und fällt mit der Unterstützung des Landes, das in Anbetracht der herausragenden Bedeutung der Halligen als Biosphärenregion und als "Wellenbrecher" für die Westküste in der Pflicht steht.

 

Wenn es uns gelingt, zukunftsfähige Lebensbedingungen für die Menschen, die auf den Halligen wohnen, zu schaffen, wird die Biosphäre Halligen weiterhin eine belebte Modellregion bleiben, in der der Erhalt und der Schutz der Naturvielfalt mit dem täglichen Leben und Wirtschaften seiner Bewohner nachhaltig in Einklang gebracht werden.