Hände weg von Heulern - Vom Umgang mit jungen Seehunden

Was ist ein Heuler?

Weil es keine griffige Bezeichnung für Seehundsjungtiere gibt, werden oft alle jungen Seehunde fälschlich als "Heuler" bezeichnet. Ein Heuler ist jedoch ein Jungtier, das seine Mutter endgültig verloren hat, seit Tagen nicht mehr gesäugt worden ist und aus Hunger und Verlassenheit heult.

Ein kleiner Seehund liegt am Strand...

Junge Seehunde werden von Natur aus auf Sandbänken geboren und von ihren Müttern dort stundenlang allein gelassen. Daher ist bei jedem Jungtier am Strand anzunehmen, dass die Mutter es wieder abholen wird. Dies tut sie jedoch nicht, wenn ihr Junges von Menschen umringt ist - oder womöglich angefaßt wurde und nach Mensch riecht. Halten Sie Abstand, leiten Sie andere Spaziergänger um, und informieren Sie Seehundjäger oder Naturschutzverbände.

Entscheidungen, die zu treffen sind

Der örtliche Seehundjäger stellt fest, ob das Junge gesund ist. Dann wird ggfs. von der Schutzstation Wattenmeer eine weiträumige "flexible Ruhezone" eingerichtet und gewartet, ob die Mutter zurückkehrt. Tut sie dies nicht, kommen überlebensfähige Tiere in eine Seehundstation zur Aufzucht und späteren Wiederauswilderung. Kränkliche Junge werden vom Seehundjäger getötet.

Blick über den Tellerrand

In Holland sammelt man alle gefundenen Jungtiere ein, in Dänemark tötet man "echte" Heuler.