Der Herzseeigel

(Echinocardium cordatum)

Wie erkennt man ihn?

Die zerbrechlichen, 6-9 cm langen weißen Kullern, die an Sandstränden angespült werden, haben nur wenig gemeinsam mit dem Tier, von dem sie eigentlich stammen.

Lebende Herzigel sind rundum mit einem feinen Stachelpelz bedeckt. Am Hinterende bilden die Stacheln oft einen Kamm, vorne dagegen liegen sie flach an. Auf der Unterseite befindet sich die halbmondförmige Mundöffnung, die von etwa 40 Saugfüßchen umstanden ist. Besonders lange Füßchen, die sich 20 cm ausdehnen können, stehen auf dem Rücken des Tieres, doch werden sie bei Gefahr sofort eingezogen. Bei toten Exemplaren wird der Stachelpelz schnell abgerieben, die Innereien zerfallen, und es bleibt nur die Schale, die von den Gelenkhöckern der Stacheln rau ist.

Wie lebt der Herzseeigel?

Herzigel sind grabende Partikelfresser, die im Meeresboden leben und kleinste organische Teilchen zwischen den Sandkörnern heraussortieren. Sie verfügen über lange Saugfüßchen, die die Nahrung suchen, erfassen und zur Mundöffnung weiterreichen.

Die Atmung erfolgt durch einen Kamin im Boden, der von speziellen Kittfüßchen mit Klebedrüsen gegraben und "tapeziert" wird. Der Herzigel arbeitet sich pro Stunde 10 cm vorwärts und muss daher etwa stündlich einen neuen Schacht nach oben graben, durch den er frisches Atemwasser bekommt. Er wohnt 10 - 20 cm tief im Sandboden ab einer Wassertiefe von 5 m.

Die Paarung der oft dicht an dicht im Boden sitzenden Herzigel erfolgt "unerotisch". Aus im Wasser treibenden Eiern und Spermien entstehen Larven, die mehrere Formwechsel durchlaufen, ehe sie zu kleinen Herzigeln werden.

Hätten Sie gedacht, dass...

  • der wissenschaftliche Gattungsname des Herzigels übersetzt einfach "Stachelherz" heißt?
  • die Stacheln der Herzigel sehr unterschiedlich geformt sind und teilweise sogar löffelförmig enden?
  • abgeflachte Stacheln als Fächer dienen, um im Wohngang einen Atemwasserstrom zu erzeugen?