Was fischt Fischers Fritze im Watt?

Was fing man einst?

In der Steinzeit wurden Austern und Miesmuscheln gesammelt, Plattfische und Rochen gefangen sowie Kegelrobben und Seehunde gejagt. Mit der Erfindung von Netzen wurde auch der Fang von Garnelen im Flachwasser möglich. Austern wurden ab dem 14. Jh. mit Booten gefischt. Ab 1900 wurde Seemoos als Modeschmuck gefangen. Stör und Rochen wurden um 1960 durch Überfischung ausgerottet.

Was fängt man heute?

Der von 100 Kuttern betriebene Garnelen- oder "Krabben"fang und die mit 8 Industriekuttern betriebene Miesmuschelfischerei und -kultur sind die letzten witschaftlich bedeutsamen Fischereiformen im Wattenmeer. Fischfang (Meeräsche, Aal, Hornhecht) ist nur Nebenerwerb und wird mit Stellnetzen und Reusen betrieben.

Die Bedeutung der Fischerei

Der Beitrag von Fischfang und -verarbeitung zum Volkseinkommen an der Westküste Schleswig-Holsteins beträgt derzeit 0,8 %, der Anteil an Vollzeit-Arbeitsplätzen noch 1,4 %.

Blick in die Zukunft

Generell wird mit immer mehr Technik und weniger Personal gefischt. Deutsche Fischer sind dabei dem Konkurrenzdruck vor allem der Niederländer kaum gewachsen, ihre Kutter und Fanglizenzen werden aufgekauft. Bedauerlich ist, dass die Fischereiverbände trotz dieser Bedrohung nicht zu Bündnissen mit dem Naturschutz bereit sind.

Gemeinsam könnte es gelingen, eine mittelständische Fischerei zu bewahren. So aber wird es in 15 Jahren wohl nur noch angestellte Fischer auf riesigen niederländischen Kuttern geben, die seewärts des Wattenmeeres "abräumen", während im Watt nur noch Hobbyfischer fischen.

Quellen: Synthesebericht zur Ökosystemforschung (1996) & Vorberg (1998): Umweltatlas Wattenmeer, S. 166