Radioaktivität in der Nordsee: Strahlende Aussichten

Wie radioaktiv ist das Meer?

Verglichen mit der Irischen See, die durch die Wiederaufbereitungsanlage Sellafield gefährlich verstrahlt ist, ist die Nordsee mäßig belastet.

Woher kommt der strahlende Dreck?

Hauptquelle der Radioaktivität in der Nordsee sind die atomaren Wiederaufbereitungsanlagen Sellafield (= Windscale) in England, Dounreay in Schottland und La Hague in Frankreich. Dort wird auch viel deutscher Atommüll bearbeitet. Meeresströmungen bringen 10 % der Strahlung aus Sellafield und alle strahlenden Abwässer aus La Hague in die Nordsee.

Ist die Strahlung ein Problem?

Strahlung ist immer ein Problem, da sie auch in geringen Dosen Krebs oder Mutationen auslösen kann. Außerdem können sich bestimmte Radionuklide in Organismen anreichern. Ein durchschnittlicher langfristiger Verzehr von Nordseefisch erhöht die Strahlenbelastung jedoch nur um 1%.


Was ist zu tun?

Die "Wiederaufbereitung" von Atomabfällen ist sofort zu stoppen, da sie die Menge des verstrahlten Materials vervielfacht (Lösungsmittel, Geräte...). Stattdessen sind die vorhandenen Brennstäbe ungeöffnet zwischenzulagern, bis eine geeignete Endlagerstätte gefunden ist.

Quelle: Lozan (1990): Warnsignale aus der Nordsee, Parey Verlag