Wasser sammelt sich auf jeder nicht ganz ebenen Fläche in Vertiefungen, um abzufließen. Die Strömung verleiht dem Wasser Transportkraft, so daß es Sand oder Schlick fortspülen kann. Je nach Strömungsstärke und Bodenfestigkeit sind Priele unterschiedlich breit und tief.
Strömendes Wasser hat immer eine gewisse Transportkraft (kinetische Energie). Es trägt an den Rändern oder am Grund von Prielen Sediment ab. Dieser Bodenabtrag, der besonders an der Außenseite von Prielkurven stattfindet (Prallhang), führt dazu, daß das Prielbett sich ständig verlagert. Zugleich wird an der Innenseite von Kurven (Gleithang) Schlick abgelagert.
Im Sandwatt verlagern sich Priele pro Jahr um etwa 100 m seitwärts, im Mischwatt 20-30 m. Eine Untersuchung im Bereich der Insel Wangerooge hat ergeben, daß dort in 70 Jahren über die Hälfte der Wattfläche von wandernden Prielen "überfahren" worden ist.
Sie können Bodentiere freispülen (Klaffmuscheln!) und durchmischen den Wattboden.
Quelle: Reineck, H.E. (1982): Rinnen. In: Das Watt: Ablagerungs- und Lebensraum. Kramer Verlag, FfM.