Leibniz-Uni im Watt

Im Wattenmeer von Schleswig-Holstein liegt die Hallig Langeneß. Dort auf der Peterswarf - einem Hügel, der den großen Vorzug genießt, bei Sturmflut nicht überspült zu werden (in der Regel) - wird eine Wattenmeer-Schutzstation betrieben. Freiwillige leisten hier ein ökologisches Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst.
Neben dem Schutz der Zugvögel und Wattwürmer vor Ratten und hungrigen Touristen unterhalten sie ein höchst attraktives Seminarhaus. Der Werk-, Gestaltungs- und Vortragssaal bietet eine erfolgbegünstigende Arbeitsatmosphäre.

Das Haus-Team - die Freiwilligen - erfüllt ausnahmslos jeden Wunsch. Die Betten ermöglichen in enger Abstimmung mit Sonne, Wind und Regen hervorragenden Schlaf. Die Netzanbindung ist besser als in der Fußgängerzone von New York. In dieser unvergleichlichen Umgebung hat das Institut für Meteorologie und Klimatologie der Leibniz Universität Hannover (LUH) Übungen abgehalten; die Übungen zur operationellen Synoptik, seit 2014 fast jedes Jahr.
Studierende der Meteorologie haben von morgens 06:00 Uhr bis abends 23:00 Uhr das Wetter beobachtet, vermessen und vorhergesagt. Jeweils eine Woche lang.
Ganz nebenbei erfährt man in der Wattenmeer-Schutzstation, was der Freiwilligendienst für junge Menschen bedeutet; welche Vogelarten die Hallig als Stop Over auf ihrem Reiseflug nutzen; wie man Bernstein zu Schmuck verarbeitet und was hinter dem Begriff "Landunter" steckt.
Landunter haben wir uns stets gewünscht, Landunter haben wir bekommen - wenngleich erst anno Zwanzig Zwanzig, doch dafür an mehreren Tagen, unsere geplante Abreise leider nicht verhindernd. Eine Erfahrung war es allemal. Und so steht LUH inzwischen für Land-Unter-Hochschule.

Burkhard Fischer und Micha Gryschka
Institut für Meteorologie und Klimatologie
Leibniz Universität Hannover