Die Strandschnecke
(Littorina littorea)
Kuh der Wattflächen
Die Gewöhnliche Strandschnecke ist vom Mittelmeer bis nach Norwegen verbreitet und tritt seit 1855 auch in Nordamerika auf. Sie ernährt sich von pflanzlichem Material aller Art, das sie mit der Raspelzunge (Radula) vom Untergrund abschabt. Auf dem Watt sind die langen Kriechspuren typisch, die die Schnecken beim Abweiden von Algenrasen hinterlassen.
Schnecke auf dem Trockenen
Oft kriechen die Schnecken beim Fressen am Ufer empor, um an Stellen zu gelangen, wo niemand anders frisst. Gegen Trockenheit kann sie sich durch einen Horndeckel (Operculum) schützen, der das Gehäuse so fest verschließt, dass die Schnecke 3 Wochen Trockenheit überlebt. Wird es zu trocken, lässt sie sich fallen und kriecht erneut hoch. Strandschnecken, die nahe der Flutlinie leben, fressen drei mal so eilig wie ihre Artgenossinnen an der Ebblinie, die nur kurz trockenfallen und nicht fürchten müssen, dass ihr Futter festtrocknet.
Panzerschnecke
Die Strandschnecke hat eine extrem dicke und stabile Schale, die nicht nur gegen Trockenheit, sondern auch gegen Fressfeinde hilft. Strandkrabben fressen die Schnecken, indem die Krabbenweibchen mit Geschick & spitzen Scheren arbeiten, während große Männchen mit purer Kraft die Schnecken zu knacken versuchen. Einzelne Strandschnecken können sogar den "Härtetest" im Kaumagen von Möwen überleben und sind in ausgewürgten Speiballen zu finden.
Jugendliche Herumtreiber
Die Schneckeneier werden im Frühling in kleinen Portionen der Strömung übergeben. Auch die Larven schweben noch zwei Wochen umher, ehe sie nahe der Ebbkante zum Bodenleben übergehen. Nach einem Jahr sind sie etwa 10mm groß, nach 3 Jahren 17 mm. Im Watt leben sie nur kurz, an Felsküsten bis zu 10 Jahre.