Die Entenmuschel

(Lepas anatifera)

An Treibgut hängen manchmal an dunklen Stielen weiße, an Muscheln erinnernde Tiere. Auch wenn sie Entenmuscheln genannt werden, sind sie, wie die entfernt verwandten Seepocken, Krebse aus der Gattung der Rankenfüßer (Cirripedia).

Ihre Nahrung ist Plankton, das sie mit ihren zu Rankenfüßen umgebildeten Extremitäten aus dem Wasser filtern.

Wie pflanzen sie sich fort?

Entenmuscheln sind Zwitter. Befruchtete Eier bleiben etwa eine Woche im Körper der Muttertiere und werden danach als freischwimmende Nauplius-Larven ins Wasser abgegeben. Nach der Umwandlung zur Cypris-Larve setzt diese sich mit einer Zementdrüse an festem Treibgut oder seltener an treibenden Tangen oder auch an Meeresschildkröten fest und wächst heran.

Der Krebs, der als Muschel Enten und Gänse hervorbringt

Da der Vogelzug im Mittelalter noch nicht bekannt war, fanden die Menschen andere Erklärungen für das regelmäßige Auftauchen oder Verschwinden von Arten. So meinte man, dass Schwalben am Grunde von Seen überwintern müssten. Weil man die arktischen Brutgebiete der Nonnengänse (engl. Barnacle goose) nicht kannte, erklärte Bischof Gerald of Wales im 12. Jahrhundert, dass diese nicht aus Eiern geschlüpft sein könnten und identifizierte die Entenmuscheln (engl. Common goose barnacle) als vermeintliche Gänseembryos mit den Rankenfüßen als spätere Daunen. Diese Legende hielt sich hartnäckig bis in das 16. Jahrhundert. Für seine Zeitgenossen waren Geralds „Erkenntnisse“ eine willkommene Rechtfertigung, Nonnengänse als meeresgeborene Fastenspeise zu nutzen.

Funde der Entenmuschel kann man im Internetportal BeachExplorer.org hier melden.