Der Einsiedlerkrebs

(Eupagurus bernhardus)

Einsiedler im Schneckenhaus

Oft sitzt im Inneren von Meeresschneckenhäusern ein Einsiedlerkrebs, dessen orange-weißlich gefärbte Fuß- und Scherenspitzen mehr oder weniger weit aus der Gehäusemündung herausragen. Dies sind seine einzigen gepanzerten Körperteile. Der gedrehte Hinterleib ist so weichhäutig, dass sogar ein Teil der Atmung direkt durch die Haut erfolgt.

Wovon lebt der Einsiedlerkrebs?

Einsiedler sind Aasfresser und Räuber, die zusätzlich Mikroorganismen des Bodens fressen, indem sie Sandkörner "ablutschen".

Aus klein wird gross...

Wenn ein Einsiedler wächst, muss er ein größeres Schneckenhaus finden, in das er umziehen kann. Kleine Einsiedler leben in Ufernähe in Watt- und Strandschnecken. Später wandern sie in tieferes Wasser, wo sie größere verlassene Schneckenhäuser finden können. Da passende Häuser oft knapp sind, ziehen sie mitunter in übergroße Gehäuse um.

Mieter mit Untermietern

Häufig sind die von Einsiedlern bewohnten Gehäuse mit einer stacheligen braunrosa Kruste überzogen. Dies sind Kolonien des Stachelpolyps, eines Nesseltieres. Der Polyp vergrößert das Gehäuse mit Kalk passgenau für den Krebs. Im Gegenzug wird der Polyp herumgetragen, was ihn vor Übersandung schützt.