Die Feuerqualle
(Cyanea capillare)
Gefährliche Schönheit
Eine Naturschönheit, der viele Menschen am liebsten gar nicht begegnen möchten, ist die Feuerqualle oder Gelbe Haarqualle. Sie kann den Badespaß im Sommer innerhalb von 0,004 Sekunden schmerzhaft beenden und die Hautpartien, die mit ihren durchsichtigen Tentakeln in Berührung gekommen sind, für Stunden schmerzhaft röten. Die Berührung der Oberseite ist gefahrlos, während die Tentakeln noch Stunden nach dem Tod der Qualle schmerzhaft nesseln.
Größte Glibberscheibe der Nordsee
Mit 35 - 50 cm Durchmesser, in der Arktis sogar bis 2 m Schirmbreite, ist die Gelbe Haarqualle ein ausnehmend imposantes Nesseltier. Ihre Tentakeln, von denen unter jedem der acht Randlappen der Qualle etwa 100 entspringen, können voll ausgestreckt den 15-fachen Schirmdurchmesser erreichen - in der Nordsee also bis zu 5 Meter!
Qualle und Polyp im Wechsel
Die Qualle tritt nur im Sommer in Erscheinung, allerfrühestens ab Februar, da sie als kleiner baumförmiger Polyp am Meeresgrund überwintert. Im Frühling schnürt der Polyp flache Scheiben seines Körpers ab, die jede zu einer Qualle heranwachsen können. Die Quallen sind getrenntgeschlechtlich und geben ihre Eier und Spermien frei in´s Wasser ab. Aus den Eiern entstehen die Polypen, die sich am Meeresboden ansiedeln und im nächsten Frühjahr neue Quallen produzieren.
Blick aus der Nähe
Die Farbe der Feuerqualle variiert von gelb bis rot, selten gibt es ganz weiße Tiere. Der zu über 99 % aus Wasser bestehende Schirm der Qualle ist glasklar, nur in einer dünnen Schicht in der Tiefe ist die intensive Farbe eingelagert. Strandet sie, zieht die Qualle ihre Fangtentakeln zu einem dichten Busch an der Unterseite zusammen.