Die Kompassqualle
(Chrysaora hyoscella)
Wozu sind Quallen eigentlich nütze?
Dies ist sicher eine der zehn am häufigsten gestellten Fragen im Wattenmeer. Leider läßt sich diese Frage nicht beantworten, denn die Quallen sind einfach da, so wie Seesterne, Möwen und Menschen.
Was tun Quallen beruflich?
Hauptsächlicher Lebensinhalt einer Qualle ist das Herumschwimmen im Meer. Sie tut dies durch pulsierende Bewegungen ihres glockenförmigen Schirmes, der zu 97% aus Wasser besteht. Die Kompassqualle fängt Wasserflöhe und Kleinfische, die sie mit den Nesselkapseln ihrer Fangarme lähmt. Die Beute wird in die Mundöffnung gezogen, die unten, in der Mitte zwischen den Mundlappen sitzt.
Wo kommen die kleinen Quallen her?
Quallen werden nur im Sommer angespült - wo also sind sie im Winter? Nirgendwo! Aus den Eiern der Quallenweibchen entstehen zunächst kleine Schwimmlarven und dann millimetergroße bäumchenförmige Polypen, die am Meeresboden sitzen. Im Frühjahr, wenn sich das Wasser erwärmt, teilt jeder Polyp sich in 20 flache Scheiben, etwa wie ein Stapel Teller. Die Scheiben werden einzeln abgeschnürt, drehen sich herum - und schwimmen als Babyqualle davon. Den Sommer über wachsen sie zu 20-50 cm Größe heran, dann beginnt der Fortpflanzungszyklus von neuem. Die Kompassqualle kommt sogar nur mit dem Golfstrom als Gast in die Nordsee, denn ihre Polypen brauchen wärmeres Wasser und gedeihen nur in Frankreich und Spanien.
Beobachtungen von Kompassquallen kann man auch hier im Strandfunde-Internetportal BeachExplorer melden.