Einwanderer im Wattenmeer: Let´s go East!

Das Wattenmeer ist ausländerfreundlich!

Anders als auf Inseln oder in Seen, wo vom Menschen eingeschleppte Arten oft Massaker unter den zuvor heimischen Arten anrichten, ist dieses Phänomen im Watt nicht festzustellen. Insbesondere in den letzten 120 Jahren sind mehrere Arten (= "Neozoen") eingeschleppt worden, die zwar mittlerweile häufig im Watt vorkommen, sich aber friedlich "integriert" haben.

Welche Arten sind "neu" bei uns?

Aus Amerika kamen Sandklaffmuschel, Pantoffelschnecke, Amerikanische Bohr- und Schwertmuschel, aus Asien stammen Pazifikauster, Japanischer Beerentang, Australische Seepocke und die Wollhandkrabbe. Auch mehrere Planktonalgen sind eingeschleppt worden.

Wie kommen die Einwanderer hierher?

Die Sandklaffmuschel war vermutlich ein Proviantrest der Wikinger, als "blinde Passagiere" sind Wollhandkrabbe (1912), Austral. Seepocke (1952) und Amerik. Schwertmuschel (1978) gereist. Die meisten übrigen Arten sind mit Zuchtaustern eingeschleppt worden.

Wie wird es weitergehen?

Die immer schnelleren Schiffe können immer leichter Meeresorganismen rund um den Globus verschleppen. Damit kein "Unheilstifter" einwandert, muss Vorsorge getroffen werden.

Quelle: Umweltatlas Wattenmeer, Bd. 1 (1998), Ulmer Verlag. S. 172/173