Wandernde Tierarten im Wattenmeer: Nomaden am Meeresgrund

Welche Tierarten wandern?

Garnele, Strandkrabbe und Schwimmkrabbe sowie etwa 10 Fischarten wandern im Sommer mit jeder Flut auf die Wattflächen. Im Frühjahr und Herbst führen diese Arten auch temperaturbedingte Wanderungen durch (Überwinterung in der Nordsee).

Wann wandert wer wohin?

Im Mai erscheinen alle räuberischen Arten (Strandkrabbe, Garnele, Sandgrundel...) mit jeder Flut auf den Wattflächen. Ab Juni wandern auch die in Wattpfützen herangewachsenen Jungtiere mit. Die Meeräsche kommt den Sommer über auf die Wattflächen, um Kieselalgenrasen abzugrasen, der Hornhecht dagegen nur im Mai zur Eiablage.

Wozu diese Mühen?

Die im Wattboden lebenden Muscheln und Schnecken sind eine schier unerschöpfliche Nahrungsquelle für Krebse und Fische. Bei Ebbe aber wird es auf den Wattflächen gefährlich, weil dann die Vögel kommen. Noch tödlicher sind Eiswinter im Watt. Den Meerestieren bleibt nur die Wahl, mit jeder Tide mehrere Kilometer zu wandern - oder hungrig zu bleiben.

Was wünscht sich die Garnele?

Sie hätte gerne 1 - 2 fischereifreie Priele im Nationalpark, wo sie gefahrlos wandern kann...