Tiger im Tank - Schiffe verschleppen exotische Algen

Wie kommen die blinden Passagiere zu uns?

Tange und Planktonalgen können im Bewuchs von Schiffsrümpfen, besonders aber in Ballasttanks mit Seewasser rund um den Globus verschleppt werden. Auch mit jungen Zuchtaustern wurden schon viele Arten in ferne Länder exportiert und unbeabsichtigt angesiedelt.

Was tun die "neuen" Arten bei uns?

Manche Arten aus ähnlichen Klimaten wie dem unsrigen, besonders aus Nordamerika und Ostasien, können sich dauerhaft ansiedeln. Das Plankton der Nordsee kann heute zeitweise zu über 90 % aus den eingeschleppten asiatischen Kieselalgen Odontella sinensis, Coscinodiscus wailesii und Thalassiosira punctigera bestehen.

Wo liegt das Problem?

Die "neuen" Arten sind mitunter wuchsfreudiger als heimische Arten oder haben keine Feinde und wachsen deshalb ungehemmt. In beiden Fällen können sie heimische Arten verdrängen, was Auswirkungen auf dazugehörige Tiere hat und das ganze Ökosystem verändern kann.

Was muss geschehen?

Ballasttanks von Schiffen müssen technisch so ausgerüstet werden, dass sie durch Hitze oder Salz sterilisiert werden können. Auch importierte Zuchtaustern müssen äußerlich steril sein.

Quelle: Umweltatlas Wattenmeer, Bd. 1 (1998), Ulmer Verlag. S. 172/173