Militär im Wattenmeer: Zerstören, um zu verteidigen?

Welche militärischen Aktivitäten gibt es im Wattenmeer?

In Dänemark, Deutschland und Holland ist das Wattenmeer bei Militärs als Schießplatz beliebt. Sowohl Übungsschießen - besonders vom Flugzeug aus - als auch Waffenerprobungen finden immer noch an verschiedenen Orten statt. Hinzu kommen alljährliche NATO-Manöver.

Was ist das Problem?

Die Schießplätze besitzen durch die "Ruhigstellung" teilweise eine wertvolle Natur. Durch den Schießbetrieb kommt es jedoch immer wieder zu massiven Störungen. In der Meldorfer Bucht werden oft im August bei der Munitionsräumung mausernde Brandgansschwärme verjagt. Tiefflieger können im Juni viele Seehundjunge von ihren Müttern trennen.

Ist Besserung in Sicht?

Der Schießplatz im Königshafen (Sylt) ist 1992 aufgegeben worden. Zusagen über die Vermeidung von Störungen wurden jedoch anderenorts von der Bundeswehr wiederholt gebrochen.

Was wir uns wünschen

Jegliche Militäraktionen im Wattenmeer müssen eingestellt werden, um die Glaubwürdigkeit des Nationalparks wieder herzustellen. Waffen muss man nicht im vogelreichsten Naturraum Europas erproben, das geht auch in Wüstengebieten - Kosten dürfen hierbei kein Argument sein.

Quelle: Umweltatlas Wattenmeer, Bd. 1 (1998), Ulmer Verlag. S. 192/193