Meer - leer? Fischerei in der Nordsee
Was fing man einst?
In Küstennähe wurden jahrtausendelang Muscheln gesammelt und Plattfische und Rochen bei Ebbe in Fanggärten gefangen. Mit Netzen konnte man später auch Garnelen fangen. Im 14.-18. Jh. spielten der Herings- und Schellfischfang auf offener See eine große Rolle.
Was fängt man heute?
In Küstennähe sind Garnele ("Krabbe") und Miesmuschel die einzigen überlebenden Arten, die selbst massive Befischung ertragen. In der Nordsee werden alle zahlreich auftretenden Fischarten gefangen, entweder als Speisefisch (45 %) oder zur Fischmehlproduktion (55 %).
Die Bedeutung der Fischerei
5 % des Weltfischfanges werden aus der Nordsee geholt, obwohl ihre Fläche nur 0,2 % der Weltmeere ausmacht. In Dänemark und Holland ist die Fischerei ein wichtiger Wirtschaftszweig, während sie in Deutschland quantitativ keine Rolle spielt.
Blick in die Zukunft
1997 waren von den etwa 20 Speisefischarten der Nordsee alle bis auf eine völlig überfischt! In Kanada ist die florierende Dorschfischerei mit 30.000 Arbeitsplätzen durch Überfischung der Bestände 1990 vollständig zusammengebrochen. Ob so etwas auch der Nordsee droht?
Quellen: Lozan (1995): Warnsignale aus dem Wattenmeer & WWF-Info "Sattes, leeres Meer", Stefan Lutter