Fischereiabfälle verändern Seevogelzahlen

Was haben Seevögel mit Fischkuttern zu tun?

Möwen folgen den Kuttern und fressen die Reste vom Feste - pro Kutter etwa 250 Vögel. Pro Kilo "Speisekrabben" werden 1 kg Fische, 2 - 10 kg junge Garnelen und 0,2 - 1 kg sonstige Meerestiere mitgefangen. Wenn dieser Beifang über Bord geworfen wird, können die Vögel 1/6 davon schnappen und selbst fressen oder an ihre Jungen verfüttern.

Was bewirkt das Futterangebot?

Die vom Meeresgrund heraufgeholte Zusatznahrung verbessert die Ernährungslage besonders der Möwen ganz erheblich. In Niedersachsen wurde im Sommer 1993 festgestellt, dass die von den Vögeln erbeuteten 5500 t Beifang genug waren, um alle 90.000 Möwen an der Küste zu sättigen. Demnach leben die Möwen möglicherweise allesamt von Fischereiabfällen!

Ist das ein Problem?

Möwen sind gegenüber anderen Küstenvögeln aggressiv und können durch Kükenraub und Verdrängung die Brutbestände seltener Vogelarten beeinträchtigen.

Was kann man besser machen?

Die Krabbenfischerei muss Techniken entwickeln, um den Beifang zu verringern und so ins Meer zurückzuleiten, dass die Möwen möglichst wenige "Schnäppchen" machen können.

Quelle: Walter (1998) Auswirkungen d. Garnelenfischerei auf Seevögel. In: 8. Symp. Akt. Probl. d. Meeres