Der Japanischer Beerentang

(Sargassum muticum)

Wie erkennt man ihn?

Angespült am Winterstrand liegt
dunkelbraun im Nordseesand
ein Algenstück mit Nadelblättern,
an dem mitunter Krebse klettern.
Es trägt oft kleine Kugelbeeren,
die Fehlbestimmungen verwehren,
denn nur Japans Beerentang
hat diesen Gasblasenbehang.

Im Unterschied zum Blasentang
wird Beerentang oft meterlang,
wobei an dünnen Mittelachsen
viele Seitenbüsche wachsen,
die wie an einer Wäscheleine
baumelnd hängen im Vereine.

Wächst Beerentang in ruhigem Wasser
wird rötlichbraun er und oft blasser,
der Stängel bildet Blättchen aus,
die sehn gezackt und seltsam aus
und nur die Beeren zeigen klar:
auch hier ist der Japaner da!

Wie fast alle Algenarten
wächst Beerentang auf Hartsubstraten;
doch gibt ́s im Wattenmeer noch kaum
fest bewachs`nen Lebensraum,
und Beerentang an uns`rem Strand
kommt meist aus Frank- und Engelland.

Wo ist der Beerentang zu finden?

 Aus dem Land der Algenesser
kam in unsere Gewässer
dieser Tang auf krummen Wegen,
der Zeitpunkt lässt sich noch festlegen.

Schon Neunzehn-Vierzig etwa war
die Alge in Amerika.
Mit Zuchtaustern kam sie dort hin
und hatte Ausbreitung im Sinn:
in 30 Jahren wuchs sie munter
die ganze Westküste hinunter.

Trotz Warnung eines Biologen
hat Frankreich es dann vorgezogen,
Austern von dort zu importieren,
wo Beerentang tat vegetieren;
und schwupp! - da war die Alge da,
Japaner aus Amerika.

An Englands und auch Frankreichs Küsten
tat viele Felsen sie verwüsten;
überwächst Europas Algen,
die um den Wuchsort müssen balgen.
Seit Neunzehn-Achtzig ist es her,
dass sie erreicht das Wattenmeer.