(Laminaria hyperborea)
Die stattlichste Alge der Nordseeküste ist der 2 - 4 m lange Palmtang, der mit seinem kräftigen Stiel und dem zerschlitzten Blatt wie eine Lederpeitsche ("Neunschwänzige Katze" der Seeleute) aussieht. Der Algenkörper besteht aus drei unterschiedlichen Abschnitten: Einer starken Haftkralle, die zur Verankerung an Felsen dient, einem derben, bis 1,5 m langen Stiel, und einem großen Blatt, das vom Wellenschlag in Streifen zerteilt wird.
Moostierchenbeläge sowie Seegang und hungrige Schnecken beschädigen alte Blätter, daher schiebt der Tang alljährlich im Januar bis Mai ein neues Blatt nach. Auf dem Stiel siedeln oft Rotalgen, doch das stört den Tang weniger. Angespülter Palmtang wird an manchen Küsten kommerziell gesammelt und zu Schleimstoffen (Alginaten) für die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie verarbeitet.
Palmtang wächst an den Küsten Frankreichs, Englands und Helgolands von der Niedrigwasserlinie bis zu einer Tiefe von etwa 10 m. Ab dem 3. Herbst bildet der Tang auf seinem Blatt dunkle Sporenflecken. Zunächst entstehen Sporen, aus denen weibliche und männliche Zellfäden heranwachsen. Diese bilden Ei- und Samenzellen, befruchten sich, und erst daraus nächst neuer Tang heran.