Der Strandwermut
(Artemisia maritima)
Steppenpflanze in der Marsch
Der Strandwermut gehört zu einer artenreichen Gattung, die ihren Verbreitungsschwerpunkt in den Steppen Asiens hat. Aus dieser sonnigen Region mit oft salzigen Böden ist der Strandwermut in die einzige baumlose Graslandschaft Norddeutschlands vorgestoßen, in die Salzwiese.
Wermütiges Leben
Der Strandwermut gedeiht in Bereichen der Salzwiese, wo der Boden gegen Staunässe geschützt ist. Die weißfilzige Pflanze ist ganzjährig zu finden, doch die Blütezeit ist im August. Im Frühjahr kann der Wermut aus holzigen Stengeln neu austreiben.
Kampf gegen Salz und Sonne
Die gefiederten Blätter des Strandwermuts sind durch einen dichten Pelz gegen Wasserverluste geschützt, so dass die Pflanze wenig Salzwasser aufnehmen muss. Die helle Farbe reflektiert zudem die Sonne (wie ein weißes T-Shirt). Unbeabsichtigt aufgenommenes Salz gibt die Pflanze ab, indem sie es in alte Blätter einlagert und abwirft.
Viel Symbolik
Der Begriff "Wermutstropfen" kommt daher, dass die Pflanze extrem bitter schmeckt. Ein Sträußchen Wermut für einen Verehrer bedeutet die bittere Nachricht: "Ich bin vergeben, Du kommst zu spät." Der russische Name für diese bittere Pflanzenart lautet "Tschernobylik"!