Erfolgreiche Wurfsaison

Kegelrobben auch 2005/2006 wieder obenauf
Rund 25 Kegelrobben wurden im Winter 2005/2006 im Nationalpark Wattenmeer geboren. Da sie sich teilweise an einem öffentlich zugänglichen Strand aufgehalten haben, wurden sie bewacht und vor Störungen bewahrt, damit sie ungestört von ihren Müttern gesäugt werden konnten.

"Auch in diesem Jahr hat sich der Bestand der Kegelrobben im Nationalpark Wattenmeer wieder positiv entwickelt. Die Arbeit der Naturschutzverbände im Nationalpark konnte hierzu einen guten Beitrag leisten" freut sich Dipl.Biol.Silvia Gaus von der Schutzstation Wattenmeer.

Auch bei -10 Grad Celsius harrten sie wieder gemeinsam aus: die Mitarbeiter von Schutzstation Wattenmeer, Öömrang Ferian und die weißen Fellknäule am Amrumer Strand.

Jedes Jahr im Winter bringen die größten einheimischen Robben ihre Jungen auf einer Sandbank vor Amrum und Sylt zur Welt. Am 23.11.05 meldet die Besatzung des Zollbootes "Kniepsand" das erste neugeborene Kegelrobbenbaby der Saison auf dem Jungnamensand vor der Nordseeinsel Amrum. Bis zum 16.12.05 sind es dann 20 Jungen mit ihren Müttern, die auf der Sandinsel geschützt vor dem kalten Nordseewasser ausharren. Dann verscheucht sie der erste heftige Wintersturm, der die Wellen bis zu ihnen hinauf treibt, auf den breiten Amrumer Strand. Dies ist auch der Grund für die Anwesenheit der Helfer. Damit sie hier von Spaziergängern ungestört durch ihre Müttern gesäugt werden können, errichten FÖJ und Zivis eine sog. flexible Ruhezone. 3 Wochen Tag für Tag werden bei Wind und Wetter Interessierte geduldig um die Jungtiere herumgelotst und lernen nebenbei auch allerlei Wissenswertes über die Robben. So erfahren sie z.B., dass neugeborenen Kegelrobben im Gegensatz zu Seehunden noch ein weißes Embryonalfell haben, das sie zwar gegen den hellen Sanduntergrund besser tarnt, aber nicht gegen das Meerwasser isoliert. Dieses ist Aufgabe der Fettschicht.

Mitte Januar heißt es dann Abschied nehmen. Die Zivis können wieder ins Warme und die jungen Kegelrobben verlassen gemeinsam mit ihren Müttern den Strand. 2 von ihren Eltern bereits entwöhnte Jungrobben wurden von Mitarbeitern des Netzwerks der Schutzstation Wattenmeer am Sylter Strand durch die bewährten, flexiblen Ruhezonen vor Störungen bewahrt. Keine Ruhezone benötigte die auf dem Japsand vor Hallig Hooge gesichtete, schon etwas ältere Jungrobbe. Sie lag ja bereits in einem geschützten Bereich.