Mitmachaktion in den Sylter Dünen

Cranberrys verdrängen seltene Pflanzen

Die ursprünglich aus Nordamerika stammenden Cranberrys sind seit Jahren im Kommen. Aus Müslis und Schokoriegeln sind sie nicht mehr wegzudenken. In den Sylter Dünen werden sie zum Problem, da sie die Täler zuwuchern und seltene Pflanzen wie Sonnentau oder Moosbeeren dadurch verschwinden. Die Schutzstation Wattenmeer organisiert auch in diesem Herbst wieder ein Mitmachprojekt, um die Cranberrys aus dem Gebiet zu entfernen. Die Naturschützer setzen dabei auf schonende Handarbeit. „Der Einsatz von schweren Maschinen würde den Boden in dem sensiblen Gebiet nachhaltig schädigen“, sagt Dennis Schaper, Stationsleiter der Schutzstation Wattenmeer auf Sylt. Zudem wären die Reifenabdrücke noch nach Jahren sichtbar.

Bis zu einem Meter pro Jahr breitet sich die „Großfrüchtige Moosbeere“ knöchelhoch aus. Mit Neoprenhandschuhen gegen Nässe geschützt geht es raus zum Arbeitseinsatz in die Dünen. Insgesamt sind sechs Aktionen im Oktober und November geplant.

„Jeder ist herzlich zur Mithilfe eingeladen“, sagt Schaper und wirbt mit einem angenehmen Nebeneffekt: Die bei der Aktion gesammelten Beeren können für eigene Rezeptideen mitgenommen werden. Der Tipp des Stationsleiters: „Sehr lecker ist Ingwer-Cranberry-Marmelade, aber ich verarbeite die Früchte auch gern zu einem Chutney.“

Update 12.10.21:
Am 10.10. berichtete auch der NDR in einem Beitrag im Schleswig-Holstein-Magazin über unsere Cranberry-Aktionen. Dieser ist noch bis zum 10.1.22 abrufbar.

 

Termine für die Cranberry-Aktionen:

So. 03.10.21, Sa. 9.10.21, So. 17.10.21, Sa. 23.10.21, So. 31.10.21 und Sa. 6.11.21, jeweils um 10:30 Uhr.

Treffpunkt: Bushaltestelle Hörnum Nord

Bitte Gummistiefel und warme Kleidung mitbringen; Neopren-Handschuhe werden gestellt.

Cranberrys wurden möglicherweise von Vögeln auf Sylt eingeschleppt. Foto: Dennis Schaper, Schutzstation Wattenmeer
Freiwillige beim Entfernen von Cranberry-Ausläufern. Die Pflanzen wachsen bis zu einem Meter pro Jahr. Foto: Kirsten Thiemann, Schutzstation Wattenmeer