Die Aalmutter
(Zoarces viviparus)
Wie erkennt man sie?
Die Aalmutter ist ein nach hinten verschmälerter, sehr beweglicher Fisch von meist 30, selten bis 50 cm Länge. Sie hat große Brustflossen, die orange gerandet sein können, sowie bis fast zum Schwanz durchlaufende Flossensäume: ihre verlängerten Rücken- und Afterflossen.
Die Grundfarbe der Aalmutter variiert von sandfarben bis grün-braun. Meist trägt sie dunklere senkrechte Streifen oder Ringe, was eine gebänderte Tarnkleidung ergibt.
Vom echten Aal und dem Butterfisch unterscheidet sich die Aalmutter durch ihren nicht ganz so schlangenförmigen Körper und die Färbung: der Flussaal ist ungemustert, der Butterfisch hat 12 runde Augenflecken am Rücken und ist außerdem seitlich flach gedrückt.
Wo ist die Aalmutter zu finden?
Sie ist ein bodenbewohnender Fisch der Flachwasserzonen von Nordatlantik, Nordsee und Ostsee. Hier ist sie auf verschiedenen Untergründen, vor allem auf Steingrund oder auf Muschelbänken anzutreffen. Die Aalmutter lebt auch auf deckungsarmem Sandgrund, ist jedoch ortstreu und "häuslich" und bevorzugt die Nähe zumindest einzelner Algenbüschel oder Steine.
Dank ihrer Körperform kann sie in Nischen am Boden nach Beute jagen. Sie frisst Garnelen, Flohkrebse und Borstenwürmer. Ihre großen Brustflossen erlauben es ihr, als Lauerjäger plötzlich vorzuschnellen und eine Beute zu schnappen. Lange Strecken oder im Freiwasser schwimmen kann sie nicht.
Nach der Paarung im Sommer ist das Weibchen 3-6 Monate trächtig und bringt 25-100 Junge zur Welt, die sofort selbständig sind.
Hätten Sie gedacht, dass...
- der deutsche Name daher rührt, dass man die Herkunft des Aals, der ja in der Tiefsee vor Mexiko laicht, lange nicht kannte, und deshalb diesen seltsamen lebengebärenden Fisch für die "Mutter der Aale" hielt?
- das Umweltbundesamt alljährlich Aalmuttern als Proben für künftige Schadstoffvergleiche einfriert?
- eine Aalmuttervolkszählung im Watt von Schleswig-Holstein einen Bestand von etwa 3 Mio. ergab?