Der Steinpicker

(Agonus cataphractus)

Der Zottelbart im kühlen Grund

Im küh­len Win­ter­was­ser des Wat­ten­mee­res füh­lt er sich im Win­ter so­gar be­son­ders wohl und ge­rät in Balz­stim­mung: der Steinpicker.

Der 15 cm lan­ge Grundfisch mit ecki­gen Kno­chen­schup­pen, der mit seinen Dor­nen auf den Kie­men­deckeln und dem Kopf so­wie einem lan­gen Schwanz­stiel aussieht wie ei­ne ar­chai­sche Kampf­keu­le, mag es eher kühl. Der Stein­picker ist durch sei­ne Form und Pan­ze­rung un­ver­wech­sel­bar. Er ist ober­seits grau­braun mit 5  - 7 un­deut­li­chen senk­rech­ten Bän­dern, während seine run­den Brust­flos­sen un­deut­lich quer ge­bän­dert sind. Durch seine markanten Kinnfäden ist er leicht von anderen Fischen zu unterscheiden.

Der Wetterfisch der Friesen

Auch wenn er nicht kommerziell genutzt wird, hängten die Ostfriesen den getrockneten Fisch früher an ein Band im Vorgarten und betrachteten, wie er sich im Wind und Regen verhielt. 

Kleiner Jäger in der Nacht

Der unbeholfen wirkende Stein­picker mit nur re­la­tiv klei­nem Maul ist ein er­folg­rei­cher, nächtlicher Jä­ger. Mit kräftigen Schwimmstößen der Brustflossen schnappt er z.B. nach Garnelen und singt dann wieder zum Grund. Seine Kinnfäden helfen ihm beim Ertasten von Beute in der Dunkelheit der Nacht.

Nach Helgoland zur Brautschau

Zum Laichen schwimmen alle Steinpicker aus dem Wattenmeer nach Helgoland, wo sie im Februar ihre dottergelben Eier an Steine kleben. Erst nach 10 Monaten schlüpfen dann die Larven. Die­se schwim­men wei­te­re 6 Mo­na­te im Plank­ton, bis sie mit 2 cm Grö­ße zum Bo­denle­ben über­ge­hen. Erst nach 2 Jah­ren sind Stein­picker ge­schlechts­reif. Selbst wenn sie die Tortur des Sortierens auf den Krabbenkuttern überleben, werden sie doch nur durchschnittlich 5 Jahre alt.