Die Fünfbärtige Seequappe
(Ciliata mustela)
Wie erkennt man sie?
Wer auf seinem Lebensweg einer Seequappe begegnet, sollte ihr gerade in ́s Gesicht sehen und ihre Bartfäden zählen. Sind es fünf, ist es die Fünfbärtelige Seequappe. Sind es vier, ist es die Vierbärtelige Seequappe. Und sind es drei, ist es... - genau!
Woran jedoch erkennt man nun Seequappen? Zu dieser Fischfamilie aus der Ordnung der Dorschartigen gehören kleinere Arten von oft nur 15 - 30 cm Länge mit schlankem, schlangenartig beweglichem Körper, wobei der Vorderkörper etwas rundlicher ist. Sowohl die Rückenflosse auf der Oberseite als auch die Afterflosse an der Unterseite laufen als langer Saum nach hinten, fast bis zur Schwanzflosse. Bei der Fünfbärteligen Seequappe ist der vordere Abschnitt der Rückenflosse ganz zart, in eine Furche versenkt und ständig in fächelnder Bewegung.
Die Färbung der Fünfbärteligen Seequappe ist meist oben dunkelbraun und unten heller braun und mit Goldglanz. Maserungen sind seltener, was die Art auf den ersten Blick von der Aalmutter unterscheidet.
Wo ist die 5-bärtelige Seequappe zu finden?
Die Art zeigt eine typisch nordostatlantische Verbreitung, also von Portugal bis Island, Norwegen und in die westliche Ostsee. In mehr als 20 m Wassertiefe ist die Art normalerweise nicht anzutreffen, sehr wohl aber in Gezeitentümpeln im Felswatt und in Miesmuschelbänken.
Als Bodenbewohner auf sandig - steinigem Grund ist die Seequappe territorial und entfernt sich nicht weit von ihrem Versteck. Gerne ruht sie tagsüber in ihrer Höhle, um bei Dunkelheit auf die Jagd zu gehen. Mehrere Exemplare können sich ein Versteck teilen. Die Nahrung besteht aus Garnelen und anderen Kleinkrebsen, aber auch aus Grundeln und Würmern.
Zur Eiablage wandert die Seequappe im Frühjahr in etwas tieferes Wasser. Ihre Eier treiben wie bei anderen Dorschartigen frei im Wasser. Die Larven leben als Jungfische bis zu einer Größe von 4 cm im freien Wasser und gehen erst dann zum Bodenleben über. Nach einem Jahr sind sie geschlechtsreif, älter als 3 - 5 Jahre werden sie wohl nicht.
Hätten Sie gedacht, dass...
- die Jungfische der Seequappe aufgrund langer Flossen und der frei schwimmenden Lebensweise zunächst für eine eigene Fischgattung gehalten und 1856 Couchia genannt wurden?
- die Eier der Seequappe Öltröpfchen enthalten, damit sie im freien Wasser schwimmen können?
- in Schleswig-Holstein in den Wattprielen 15 - 25 Fünfbärtelige Seequappen pro Hektar wohnen?